Lavendel und aromapflanzen
Das milde Klima und die trockene Luft machen die Drôme zum Weltmarktführer der Zucht und Verarbeitung von Duft-, Aroma- und Medizinpflanzen. Einzigartig intensiv umschmeicheln uns die herrlichen Düfte und tun uns gut.
Lavendel - Grignan
“Hier umarmt der Lavendel Himmel und Erde, spielt Licht und Schatten”. Jean Giono
Lavendel ist ein kulturelles Symbol der Provence, nicht nur wegen seiner vielfältigen Farbe und Dürfte, sondern vor allem dank seiner Eigenschaften. Die Geschichte von Lavendel, der « baïassières » genannten Hänge mit wildem Lavendel bis zu den akribisch gepflegten Zuchtkulturen von heute, spiegelt die Jahreszeiten und das Leben der Menschen in diesem Landstrich wieder und schuf ein Kulturerbe reich an Entdeckungen.
So hat sich die Geschichte des Anbaus dieser Aromapflanze, der mehr als ein Jahrhundert zurück reicht, dank menschlichen Einfallsreichtums weiter entwickelt und verbindet sich heute mit wissenschaftlicher Forschung auf hohem Niveau.
Die Tradition des Lavendelanbaus in der Drôme hat außerordentliche Landschaften geschaffen, die sich, je nach Zone, mit anderen landwirtschaftlichen Kulturen verbinden: Getreidefeldern auf den Plateaus, Rebgärten in der Ebene, Oliven- und Obsthainen auf den Terrassen. Diese Vielfalt verführt zum Reisen, zu Ausflügen auf den Lavendelrouten rund um die Düfte, die Farben, das Licht.
Blütezeit nach geografischen Regionen:
Die Lavendelblüte beginnt Mitte Juni rund um Crest und dauert in den höher gelegenen Bereichen des Dios bis Anfang August. In der Drôme Provençale blüht der Lavandin im Gebiet von Grignan und des Tricastin ebenfalls ab Mitte Juni. In den Baronnies, dem südlichsten Bereich des Départements, beginnt die Blütezeit des Lavendels Ende Juni bzw. Anfang Juli in den höchstgelegenen Bereichen (Laborel, Mévouillon, Ferrassières). Diese und weitere Infos finden Sie auf der Karte der Lavendelstraße – schauen Sie sich sich einmal an!
Die Lindenblüten der Baronnies
In den Baronnies begann die Kultivierung der Lindenblüten im 19. Jahrhundert. Dank des außergewöhnlichen Sonnenscheines und der geringen Niederschläge stellt dieses kleine Gebiet 75 % der französischen Lindenblüten-Produktion. Die Ernte erfolgt stets per Hand zwischen Mitte Juni und Mitte Juli je nach Lage, Höhe und klimatischen Bedingungen des Jahres. Die Erntezeit dauert 10 bis 15 Tage. Die Leitern gut gegen die Bäume gelehnt (manche Linden können bis zu 10 m hoch werden), ernten die Sammler die gelbweißen Blüten in einem Stoffsack, den sie quer über die Schulter tragen. Getrocknet werden die Blüten wie einst auf Trockenböden. Gut vor Licht geschützt, werden die Lindenblüten in feinen Schichten verteilt und täglich mit einer großen Holzgabel gewendet. Nach vier bis sieben Tagen brüchig geworden, werden sie in «bourras», großen Jutesäcken, für den Verkauf verpackt.
Lindenblüten haben aromatische, geschmackliche und pharmakologische Eigenschaften. Lindenblüten enthalten zudem beruhigen Stoffe, lindern leichte Krämpfe, sind ein sehr erfolgreiches Hausmittel bei Migräne, Verdauungsstörungen oder Schwindel und können natürlich auch als Tee genossen werden.
Nicht verpassen: Die Fête du Tilleul in Buis-les-Baronnies
Früher wurden die Lindenblüten an Händler bei Messen und Märkten verkauft. Seit 200 Jahren – und so auch heute – gibt es dieses große traditionelle Treffen nur noch in Buis-les-Baronnies. Hier wird alljährlich am 3. Sonnabend im Juli die Lindenblüte auf einem Lindenblütenmarkt und bei dem «Salon du Livre des Plantes» für Aromapflanzen gefeiert. Die Gelegenheit, Ihre Reserven aufzufüllen!